PROJEKTREPORT
Filmkühlzelle für das Museumsdepot der Stadt München
Im Münchner Stadtteil Freimann entstand mit einer Stellfläche von rund 10.300 m² eines der größten Museumsdepots Europas. Es bietet Platz für rund 2,5 Mio. Exponate, die hier eingelagert werden, wenn diese nicht in den Museen der Öffentlichkeit gezeigt werden. Das Lager nimmt künftig die Sammlungen des Münchner Stadtmuseums, des Museums Villa Stuck und des Jüdischen Museums auf. Der Bruttorauminhalt beträgt 60.000 m³.
Am 19.November 2009 genehmigte der Münchner Stadtrat 24,5 Mio. Euro für den Neubau des Museumsdepots und bereits im Juni 2011 erfolgte die Übergabe an den Nutzer. Das Museumsdepot erfüllt die jeweiligen Anforderungen an die konservatorische/werterhaltende Lagerung für die unterschiedlichsten Sammlungsgü- ter. Besonderer Wert muss neben der funktionalen museumsgerechten Grundausstattung auf Brandschutz, Sicherheit und Klimastabilität gelegt werden.
Der Massivbau aus Stahlbeton erhält eine hoch gedämmte und dichte Gebäudehülle. Dadurch werden die Anforderung an die energetische Qualität der Gebäudehülle und an den Jahresprimär-Energiebedarf um zirka 80% unterschritten. Aufgrund der hohen Betonspeichermasse konnte auf eine künstliche Klimatisierung verzichtet werden.
Die Raumtemperierung (Heizen und Kühlen) der Depoträume erfolgt ausschließlich über die Decken (sog. Betonkernaktivierung). Aber Kältetechnik war trotzdem gefragt, und auch etwas außergewöhnlich. Mit der Ausführungsplanung und Durchführung wurde die Kälte Eckert GmbH Markgröningen beauftragt.
Technische Beschreibung der Kälteanlage
Für die Einlagerung von historischen Filmen war eine Kühlzelle bei Integrierung spezieller Laufschienen für Verschieberegale zu erstellen. An die Lagerung der historischen und somit sehr wertvollen Filme wurden hohe Anforderungen hinsichtlich Temperatur und Luftqualität gestellt.
Kälteleistung: 7,2 kW
Kühlzellenabmessungen: 23,2 x 6,5 x 2,3 m (L x B xH)
Raumtemperatur: 7 °C +/- 0,5 K
Besondere Eigenschaften:
- sehr präzise Raumtemperaturregelung
- stufenlose Leistungsregelung
- Energiesparende Umluftabtauung
- Integrierte Wärmerückgewinnung für Zuluft
- Kühlzellenelemente mit konventionellem, stark belastbarem
- Estrichboden
- Wassergekühltes Kälteaggregat mit Wärmerückgewinnungsanbindung