Interview mit Herrn Wolfgang Mummert und Herrn Jan Hahn
Interview mit Herrn Wolfgang Mummert, Verkäufer und Geschäftsführer der aeria Kältetechnik und Herrn Jan Hahn, dem zukünftigen Geschäftsführer der aeria Kältetechnik
Interviewer:
- Kälte Eckert (KE)
Interviewpartner:
- Wolfgang Mummert (WM) [rechts im Bild]
- Jan Hahn (JH) [links im Bild]
KE: Herr Mummert, Sie haben sich mit Ihrer Fa. aeria, Wärmepumpen- und Klimasysteme, vor wenigen Tagen der Kälte Eckert Gruppe angeschlossen. Hierzu zunächst unser herzlicher Glückwunsch. Wie fühlt es sich für Sie jetzt an, Teil dieser Gruppe geworden zu sein?
WM: Es fühlt sich gut an! In dieser Zeit der Unsicherheit und Wandlung des Klima- und Kältemarktes bin ich froh, Teil einer so soliden und kompetenten Gruppe zu sein, die uns hilft uns auf die neuen Herausforderungen einzustellen.
KE: Was hat Sie dazu bewogen, über einen Verkauf der Firma nachzudenken?
WM: Als verantwortungsvoller und vorausschauender Unternehmer habe ich frühzeitig die Weichen gestellt für die Zeit nach mir, damit das Unternehmen sicher und gut vorbereitet in die nächste Generation der Geschäftsführung übergehen wird.
KE: Mittlerweile denken ja viele Firmeneigentümer über den Verkauf Ihrer Firma nach und es gibt auch einige Investoren, die am Zukauf von Handwerksbetrieben, insbesondere auch Kälteanlagenbauern interessiert sind. Warum haben Sie sich mit der Kälte Eckert Gruppe näher auseinandergesetzt?
WM: Die Mitglieder der KEG bestehen aus mittelständischen und eigentümergeführten Kältefirmen, die alle einen guten Ruf in der Branche haben. Ebenso gefiel mir das Konzept, dass die Mitglieder mit ihren Unternehmen eigenständig bleiben und nicht, wie in einem Konzern verschmelzen.
KE: Wie waren die ersten Kontakte mit der Kälte Eckert Gruppe entstanden und welche Themen waren damals für Sie besonders wichtig?
WM: Die ersten Kontakte ergaben sich eigentlich über einen Vermittler der Fa. Triton, der Beteiligungsgesellschaft der KEG. Der Vermittler, Herr Wieland, ist an mich herangetreten und wir haben uns getroffen, er erzählte mir von dem Konzept von Triton und KEG.
Erst dann trafen Herr Eckert und ich uns, um uns kennenzulernen. Mir war ein nachhaltiges Konzept und die Zukunftssicherung meiner Mitarbeiter sehr wichtig.
KE: Offensichtlich wurden Ihre Fragen und offenen Punkte seitens der KEG Gruppe gut besprochen und geklärt. Gab es für Sie einen oder mehrere wesentliche Entscheidungsgründe, warum Sie letztendlich der KEG angeschlossen haben?
WM: Wie bereits erwähnt, war für mich wichtig, dass die aeria eigenständig bleibt und meine Mitarbeiter eine stabile Zukunftsperspektive haben. Hierzu zählen Standortgarantie und Arbeitsplatzsicherung.
Das Konzept der KEG, das strukturierte Vorgehen und nicht zuletzt das Kennenlernen und die positiven Gespräche mit Herrn Michael Eckert waren letztendlich ausschlaggebend für meine Entscheidung.
KE: Der Verkauf des eigenen Unternehmens ist eine große Entscheidung. Wie ist es Ihnen damit ergangen? Gab es im Entscheidungsprozess auch emotionale Unsicherheiten? Wie haben Ihre Familie und Ihr Freundkreis Sie begleitet?
WM: Natürlich ist der Verkauf des eigenen Unternehmens, welches man sich über 24 Jahre aufgebaut hat, eine hoch emotionale Geschichte. Die Entscheidung das Unternehmen abzugeben, beschloss ich aber schon vor einiger Zeit.
Im Laufe des Prozesses und insbesondere als der Verkaufstermin näher rückte, wurde es mir schon ab und an etwas mulmig. Aber nicht weil ich Zweifel an meiner Entscheidung hatte, sondern lediglich die Tatsache, dass es jetzt tatsächlich so weit ist. Ich habe den Verkaufsprozess bis er vollzogen war geheim gehalten. Nur eine Handvoll Menschen aus meinem Umfeld wussten darüber Bescheid. Auch meine Mitarbeiter wussten bis zum Stichtag nichts. Das war auch besser so. So etwas verursacht verständlicherweise immer Unruhe bei Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten. Deshalb habe ich abgewartet, bis es buchstäblich „spruchreif“ und der Kauf vollzogen war.
KE: Zu welchem Zeitpunkt haben Sie Ihre Mitarbeiter in den Prozess einbezogen? Wie war deren Reaktion?
WM: Einen Tag nach dem offiziellen Verkaufstermin habe ich meine Mitarbeiter versammelt und ihnen den Verkauf mitgeteilt. Gleichzeitig habe ich sie aber auch über das Konzept der KEG informiert, um Ängste und Misstrauen so klein wie möglich zu halten. Die Reaktion war nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Viele meiner Mitarbeiter haben Verständnis gezeigt und es sogar begrüßt, Mitglied bei der KEG zu sein, um einfach auch einen starken Partner in der Zukunft an der Seite zu haben. Immerhin erschließen sich dadurch auch insbesondere für die jungen Mitarbeiter neue Möglichkeiten, um sich weiterzuentwickeln.
KE: Herr Hahn, Sie sind mit Herrn Mummert ein eingespieltes und gutes Team. Wie war Ihre Reaktion, als Sie zum ersten Mal von der Überlegung gehört hatten, dass Aeria ein Teil der KEG werden könnte?
JH: Der Gedanke war erstmal völlig neu und ungewiss. Nach einigen Gesprächen und einem großen Informationsfluss wurde für mich mehr und mehr klar, dass dies der richtige Schritt für die Fa. aeria und auch für mich persönlich ist. Mit der aktuellen Zeit und dem Wandel in der Branche ist es wichtig, eine stützende Säule wie die KEG zu haben. Durch partnerschaftliche Zusammenarbeit können wir nur stärker werden und uns auf dem Markt in anderen Bereichen aufstellen. Das Know-How der KEG wird uns hierbei stark unterstützen. Auch die ersten Gespräche mit Herrn Eckert haben mich in meiner Meinung, dass dies der richtige Weg für uns ist, nur noch mehr bestärkt.
KE: Welchen Eindruck hatten Ihre Kollegen und Kolleginnen, als die Entscheidung bekannt wurde?
JH: Für die meisten war, denke ich, klar, dass es langfristig einen Führungswechsel geben wird. Dass dieser Schritt so schnell gegangen ist, war für die Mehrheit dann aber doch sehr überraschend. Die passenden Worte von Herrn Mummert und auch anschließend die Vorstellung von Herrn Eckert haben meine Kollegen und Kolleginnen beruhigt. Es besteht mittlerweile ein großes Interesse, wie die kommenden Schritte aussehen werden. Vor allem unsere junge Generation ist froh, dass die ersten Weichen für eine sichere Zukunft gestellt sind.
KE: Sie sind heute 27 Jahre jung und waren bereits 6 Jahre als Meister in verantwortlicher Position bei Aeria. Das ist beeindruckend! Zukünftig werden Sie als Geschäftsführer noch mehr Verantwortung übernehmen. Wie fühlt sich das für Sie an?
JH: Für mich fühlt sich dieser Schritt gut an. Herr Mummert hat mich früh in unsere internen Abläufe eingebunden und mir das Vertrauen geschenkt, das nötig war, um als Führungsperson zu wachsen. Der neue Verantwortungsbereich wird mich mit Sicherheit sehr fordern, allerdings sehe ich dem nicht ängstlich, sondern positiv gespannt entgegen. Abschließend kann ich sagen, dass Herr Mummert mich gut vorbereitet hat und ich mich auf meine neue Aufgabe sehr freue.
KE: Spielte es bei Ihren Überlegungen zu Ihrer beruflichen Zukunft eine Rolle, dass sich Aeria der KEG anschließen würde?
JH: Nein, das spielte keine Rolle für mich. Meine Zukunft sehe ich bei der Fa. aeria. Wir haben ein tolles betriebliches Klima und ich fühle mich hier sehr wohl. Das ich langfristig in eine geschäftsführende Position übergehen wollte, war mir auch klar. Umso schöner ist es für mich, dieses Ziel im jungen Alter erreicht zu haben. Nun gilt es weiter hart zu arbeiten und die Fa. aeria erfolgreich zu führen.
KE: Welche Ziele haben Sie sich für Ihre neue Aufgabe gesetzt?
JH: Meine Ziele sind es, gemeinsam mit der KEG die Fa. aeria breiter aufzustellen. Wie bereits erwähnt, denke ich, dass durch den aktuellen Wandel der Branche, es wichtig ist, den Schritt in Richtung natürliche Kältemittel zu gehen. Die KEG bietet dafür das nötige Know-How und ist daher der perfekte Partner um dieses Ziel zu erreichen.
KE: Herr Mummert, die Fortführung der Aeria durch Herrn Hahn als Geschäftsführer haben Sie gemeinsam lange geplant. Sie wollen nun im kommenden Jahr aus der ersten Reihe zurücktreten und die Geschäftsführung übergeben. Verraten Sie uns Ihre Pläne für die Zukunft? Und wird die aeria weiterhin eine Rolle für Sie spielen?
WM: Ich bin jetzt 56 Jahre alt, habe das Unternehmen 24 Jahre aufgebaut und geführt. Ich habe aber das Bedürfnis, noch etwas ganz anderes in meinem Leben zu machen. Ehrlich gesagt, bin ich hier noch in meiner Findungsphase und bin noch in alle Richtungen offen.
Vielleicht mache ich zunächst einmal die Ausbildung zum Wanderführer im Pfälzer Wald und lade Sie dann ein zu einer schönen Tour J.
KE: Noch eine letzte Frage an Sie beide: Was würden Sie einem Verkäufer raten? Welche Dinge sind aus Ihrer jetzt gesammelten Erfahrung in einem Verkaufsprozess besonders wichtig?
WM: Offenheit, Transparenz, eine seriös strukturierte Vorgehensweise und der persönliche Kontakt zum Käufer sind für mich entscheidend.
JH: Meiner Meinung nach ist es wichtig langfristig zu planen, um allen Mitarbeitern die Sicherheit zu geben, wie es weitergeht. Offene Gespräche mit Herrn Eckert über die Zukunft und die weitere Vorgehensweise waren hierfür hilfreich.
Offenheit und Lust auf Veränderung und Wandel sind meiner Meinung nach der Schlüssel für den gemeinsamen Erfolg.
KE: Herzlichen Dank an Sie beide. Wir freuen uns sehr, dass Sie sich der KEG angeschlossen haben und wir mit Ihnen gemeinsam die zukünftigen kältetechnischen und unternehmerischen Herausforderungen angehen können.